Wie erkennt man Reizdarmsyndrom?

Hintergründe des Reizdarmsyndroms. Wenn organisch mit Magen und Darm alles in Ordnung ist. Das Reizdarmsyndrom (Colon irritabile) äußert sich durch Blähungen, Durchfall oder Verstopfung, Bauchschmerzen und mitunter Schleimabsonderungen im Stuhl.

Beim Reizdarmsyndrom handelt es sich um eine „harmlose“, sogenannte funktionelle, Störung des Verdauungstraktes – genaue Ursachen lassen sich nicht feststellen und körperliche Untersuchungen bleiben ohne Befund. Trotzdem sind die ebenso unangenehmen wie belastenden Beschwerden vorhanden.

Worum geht es beim Reizdarmsyndrom?

Das Reizdarmsyndrom ist eine recht häufig auftretende Funktionsstörung des Magen-Darm-Traktes. Die Symptome sind in der Regel andauernd und reichen von wiederkehrenden krampfartigen Bauchschmerzen, Druck- und Völlegefühl, Blähungen, Darmgeräuschen, Durchfall und Verstopfung im Wechsel, einer breiigen, wässrigen oder harten Stuhlbeschaffenheit, einer schmerzhaften Stuhlentleerung und dem Gefühl, nicht vollständig entleert zu sein bis hin zu begleitenden Allgemeinbeschwerden wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Ängsten, Rücken- oder Herzbeschwerden. Dennoch finden sich keine Anzeichen von Entzündungen oder schwerwiegenden Erkrankungen im Darm. Tatsächliche organische Ursachen sind nicht nachweisbar. In der Regel tritt eine Besserung der Darmsymptome nach dem Stuhlgang ein. Und, im Gegensatz zu einigen organischen Erkrankungen, treten die Symptome vor allem tagsüber in Erscheinung. Frauen sind von einem Colon irriatbile etwa doppelt so oft betroffen wie Männer.

Mögliche Auslöser des Reizdarmsyndroms

Auf das Reizdarmsyndrom können unterschiedliche Faktoren Einfluss nehmen beziehungsweise auslösend wirken. Dazu gehören Nahrungsmittelunverträglichkeiten, zum Beispiel Reaktionen auf Kuhmilch, Gluten, Fructose oder Lactose, eine insgesamt ballaststoffarme Ernährung, zu viele tierische Produkte oder fettreiche Kost, Medikamente, hormonelle Veränderungen und eine Fehlbesiedelung mit Darmbakterien nach Antibiotikaeinnahme oder Magen-Darm-Infektionen. Darüber hinaus spielt Stress, insbesondere emotionaler Stress, eine wichtige Rolle. Auch Angsterkrankungen wie die Sozialphobie oder Depressionen können mit Symptomen des Colon irritabile einhergehen.

Untersuchung und Diagnose des Colon irritabile

Um organische Erkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Darmkrebs oder Divertikulitis auszuschließen, werden diverse Untersuchungen durchgeführt. Das sind Blut- und Stuhluntersuchungen, Untersuchungen auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Ultraschalluntersuchungen, Magen- und Darmspiegelung, eventuell Röntgenuntersuchungen oder CT.

Behandlungsmöglichkeiten beim Colon irritabile

Die Behandlung des Reizdarmsyndroms ist individuell und richtet sich nach den jeweils auslösenden oder Einfluss nehmenden Faktoren. Von wesentlicher Bedeutung ist eine ballaststoffreiche Ernährung – und das Reduzieren von Weißmehlprodukten, Fett sowie tierischen Produkten. Daneben sollte an genügend Bewegung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gedacht werden. Hierbei sind Säurespender wie Kaffee, Alkohol, Cola, Limonaden oder stark kohlensäurehaltige Getränke nicht empfehlenswert. Auch eine Mayr-Kur mit dem Ziel einer langfristigen Änderung der Lebens- und Ernährungsweise kann sehr hilfreich sein. Mitunter ist eine Regulation der Darmflora durch bestimmte Bakterienstämme oder Milchsäure notwendig. Bei zugrunde liegendem Stress – körperlich, beruflich und/oder emotional, Ängsten oder Angsterkrankungen können sich Entspannungsmethoden wie Yoga, Autogenes Training oder Muskelentspannung nach Jacobson positiv auswirken. Bisweilen sind Methoden aus der Psycho- oder Körpertherapie wie die Craniosacrale Therapie ratsam. Begleitend können Maßnahmen aus der Naturheilkunde angewendet werden. Infrage kommen beispielsweise Reflexzonentherapien, Akupunktur und andere Meridiantherapien, homöopathische Mittel, verschiedene Tees oder Schüssler-Salze wie Kalium phosphoricum.

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